Anduschen
Da stecken wir nun in diesem Herbst 2022 - er ist alles, aber sicher nicht gülden.
Wenn man aus dem Fenster schauen will versperrt die tropfnasse Scheibe bereits den Blick. Über den ganzen Sommer fehlte jeder einzelne Tropfen Regen - nun geht er uns bereits gehörig auf die Nerven.
Aber da ist er nicht alleine. Selten gab es so viele Dinge, die uns gleichzeitig haben so dünnhäutig werden lassen:
Die Coronopandemie befindet sich ohne ein sichtbares Ende bereits im dritten Jahr. Anstatt Entspannung spannt es politisch durch den Putinkrieg gewaltig - weltweit - sogar das Wort „Atomwaffen“ wird wieder inflationär benutzt. Schon sind wir beim alles bestimmenden Thema dieser Tage: Inflation - ob im Supermarkt, an der Zapfsäule oder auf der Gas- & Stromrechnung.
Eine nachhaltige große Lösung - weitgefehlt. Es kommt auf uns alle an, ein Weg der kleinen Schritte. Offiziell wird schon geraten: Waschlappen statt Dusche. Gut das ist dann doch zu viel des Guten.
Aber sich nur noch „Anduschen“ und bis zum „Abduschen“ einfach Wasser aus klingt nach einer guten Zwischenlösung.
Wolldecken anstatt Heizung. Mehr Kultur, weniger Netflix - tut im Übrigen doppelt gut.
Aber wenn wir wirklich etwas ändern wollen müssen wir an die Komfortzone von uns allen heran beziehungsweise gerade aus dieser heraus.
Oder ist alles gar nicht so dramatisch? Das Bier fließt dieser Tage in Maaẞen auf dem Wasen. Das Volk ist schon Nachmittags im Alkoholtaumel - die sogenannte bessere Gesellschaft kommt erst später auf ihre Kosten. Im alten Rom hieß dieses Phänomen „Brot und Spiele“ und dies hielt das Volk schon immer ruhig.
Ein Segen dieses Volksfest. Aber ist es die Lösung oder bedarf es dieser kleinen großen Schritte: Keine innerdeutschen Flüge, Bildung von Fahrgemeinschaften, 9€ Ticket, Verbot von SUVies & Kreuzfahrtschiffen, Coffe & eat to go nur noch im eigenem Geschirr. Und so vieles mehr.
Und was passiert ? Nichts. Denn darin sind wir und die Politiker:innen Weltmeister: Wir sparen uns das Handeln.
#gedankensplitter